Eine Metropole im Grünen
Kaum eine europäische Metropole kann sich eines solches Reichtums an verschiedenen attraktiven Landschaften und bewahrten Naturräumen in unmittelbarer Stadtnähe rühmen wie die kroatische Hauptstadt Zagreb. Das Gebirge Medvednica und die mit Wein bewachsenen Hügel an seinem Fuße grenzen ebenso wie die bewahrten Sümpfe und Seen mit ihrer reichen Vogelwelt und die zahlreichen Schlösser mit üppigen Landschaftsparks direkt an die Stadt an.
Außerhalb Zagrebs, aber weniger als eine Fahrtstunde entfernt, liegen das karstige Gebirge Zumberacka Gora, die malerische Region Hrvatsko Zagorje, die vier Flüsse des Gebiets von Karlovac, Jagdgebiete mit einem vielfältigen Wildbestand und zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten.
Wie viele Hauptstädte anderer Staaten bildet auch Zagreb eine besondere administrative Einheit (eine Gespanschaft) und eine eigene Tourismusregion. Sie umfasst außer den bebauten innerstädtischen Gebieten auch die dazugehörige „grüne“ Umgebung, wie den Naturpark Medvednica in ihrem Norden, der Teil der Stadt ist. Am Süd- und Ostrand der Stadt erstreckt sich die Save- Ebene mit ihren malerischen Dörfern, und ganz im Südwesten des Stadtgebietes bis hin zum Fluss Kupa liegen die grünen, Wein bewachsenen Hügel der Vukomericke Gorice. Unter diesen Naturgebieten nimmt die Medvednica als einzigartiges Beispiel einer fast vollkommen intakten Umwelt innterhalb einer Großstadt einen besonderen Platz ein.
Das Bergmassiv der Medvednica ist von dichten Buchen, Eichen, Kastanien und Fichtenwäldern bedeckt und deshalb das liebste Ausflugsziel der Zagreber und ihrer Gäste. Durch die Medvednica führen viele Wanderwege, unter ihnen „leichte“ mit Bänken und Informationstafeln und schwerere für durchtrainierte Bergwanderer. Für die Bequemsten gibt es eine Buslinie (früher eine Drahtseilbahn), die aus der Stadt direkt zu ihrem höchsten Berggipfel fährt.
Eines der Lieblingsziele der Besucher der Medvednica ist die mittelalterliche Burg Medvedgrad auf einer Anhöhe inmitten eines dichten Waldes nur eine Halbe Stunde Fußweg von den Letzten Häusern der Stadt entfernt. Aber die Medvednica birgt noch weitere Attraktionen wie Schluchten, Höhlen, Wasserfälle, alte Bergwerksstollen und malerische kleine Kirchen. Die meisten Besucher zieht es zu ihrem Gipfel gibt es etliche Berghütten, in denen die zahlreichen Ausflügler rasten und die populären Spezialitäten des Sljeme genießen können, zum Beispiel Bohnensuppe mit Würstchen oder Käse und Apfelstrudel. Dort wo es keine Berghütten gibt, stehen zahlreiche Schutzhütten im Falle eines Unwetters zur Verfügung.
Viel Grün ist auch im engsten Stadtgebiet erhalten geblieben, denn in Zagreb besteht bereits seit dem Mittelalter die Tradition, Grünflächen und Bäume zu pflegen. Zagreb hat im engsten Stadtzentrum rund um den Hauptplatz Trg Bana Josipa Jelacica viele große Parks, weswegen es vielen seiner Besucher den Eindruck einer ausgesprochen „grünen“ Metropole vermittelt. Den wichtigsten Teil des Grüngürtels im Zagreber Zentrum bildet das so genannte „Lenuci-Hufeisen“, das nach dem Architekten Milan Lenuci benannt ist, der sich am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sehr um die Anlage dieses Grüngürtels verdient gemacht hat. Er besteht aus einer Reihe von Parks, die den Stadtkern vom Platz Trg Marsala Tita und dem angrenzenden Rooseveltov Trg im Nordwesten über den Park am Trg Kralja Tomislava im Südosten bis zum Strossmayerov Trg und zum Zrinjevac im Nordosten unweit des zentralen Platzes Trg Bana Josipa Jelacica hufeneinsenförmig umschließen.
Von allen Parks im Zentrum Zagrebs ist der Botanische Gartender Naturwissenschaftlich- mathematischen Fakultät in Zagreb der weitläufigste und der ungewöhnlichste. Er besitzt eine Fläche von 5 Hektar im Südwesten des „hufeisens“ und birgt eine ganze Reihe verschiedener Bäume, Sträucher und Blumen, von denen die meisten in Gebieten mit kontinentalem Klima gedeihen. Der schönste und größte Zagreber Park ist der Maksimir mit einer Fläche von 316 Hektar nordöstlich vom Stadtzentrum. Er wurde vom Zagreber Bischof Maksimilijan Vrhovec 1794 angelegt und erhielt von ihm auch seinen Namen. Hier gibt es einiege sehr schöne Ruhepavillons, die für die damalige Zeit charakteristisch waren. Im Komplex des Maksimirs befindet sich auch der Zagreber Zoo, der zu den schönsten Zoos Europas gehört.
Die schönste Grünfläche Zagrebs, die dem Freizeitvernügen gewidmet ist, ist das Gebiet um den See Jarun. Hier wurde anlässlich der Universiade 1987 an der Stelle eines einstiegen toten Save- Arms ein zwei Kilometer langer See mit einer Ruderstrecke, mehreren Badestellen und anderen Wassersportmöglichkeiten angelegt. Im Sommer versammeln sich hier Tausende von Badegästen, weswegen er auch liebevoll das „Zagreber Meer“ genannt wird. Der zweite beliebte See in Zagreb ist der Bundek, der 2006 zu einem Park umgestaltet wurde. Er ist als Erholungsgebiet für Novi Zagreb am rechten Save- Ufer, wo viele Menschen leben, besonders beliebt, hat jedoch wenige städtische Begleitangebote. Hier gibt es gepflegte Wege mit kleinen Brücken und mehrere Kinderspielplätze. Eine Teil des Sees wurde als Erinnerung an die Zeit vor fünfzig Jahren, als dieses ganze Gebiet aus Wäldern und Sümpfen bestand, in seinem natürlichen Zustand belassen