Die Kvarner Bucht
Zwar ist es geographisch nicht ganz korrekt, die gesamte Bucht zwischen Istrien und dem Velebitgebirge als “ Kvarner “ zu bezeichnen, da eigentlich nur das Meeresgebiet westlich der Insel Cres diesen Namen trägt.
Dennoch hat sich eben dieser Ausdruck für den schmalen Küstenstreifen einschließlich der vorgelagerten Inseln zwischen der Riviera von Opatija im Norden bis zur 200 Kilometer südöstlich hiervon gelegenen Mündung des Flusses Zrmanja eingebürgert.
In der Vergangenheit war die Kvarner- Region nur selten eine Einheit. Im frühen Mittelalter beherrschte Byzanz die Inseln, während das Festland fränkisch und anschließend kroatisch war. Später eroberte die Seerepublik Venedig die Inseln, während das Land unterhalb des Velebits zunächst ungarischer und dann habsburgischer Oberhoheit unterstand.
Lediglich zwischen 1805 und 1814 hatte Napoleon die Region in den „Lllyrischen Provinzen“ vereint. In der nachfolgend wiederhergestellten Herrschaft der Habsburger über das kroatische Küstenland wurden die von Venedig erworbenen Inseln Krk, Cres und Losinj von Istrien verwaltet, Rab und Pag dagegen Dalmatien zugeordnet. Nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867, wurde der größte Teil des Festlandes der madjarischen Reichshälfte unterstellt. Nach dem Ersten Weltkrieg verlief schließlich durch die Kvarner Bucht die Grenze zwischen Italien, welches Istrien, die Inseln Cres und Losinj sowie die Stadt Rijeka erhalten hatte, und dem jungen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das sich später Jugoslawien nannte.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Kvarner- Region en Teil der Republik Kroatien. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Orte in der Kvarner Bucht geprägt.